Nach den ersten beiden Reiseberichten mal ein paar Erläuterungen über das „Was“ und „Wieso“.
Je mehr ich darüber nachdachte desto besser gefiel mir die Idee, eine solche „gestückelte“ Wanderung zu machen.
Machen wir mal einen „Vergeichstest“:

Eine lange Wanderung Viele kürzere Wanderungen
Dauer Einige Wochen oder Monate innerhalb eines Jahres Einige Wochen oder Monate über mehrere Jahre verteilt
0 0
Planung Einmal ausführlich, lange Vorbereitungszeit, oder nicht so detailliert Kleinere Stücke mit jeweils einigen Monaten Vorlauf, daher mit noch mehr Details möglich
++
Vorfreude 1x einige Monate Während jeder Unterbrechung, also in Summe mehrere Jahre
+ +++
Kosten Übernachtungen* dort, wo man so ankommt + Rückreise Mehrfache Hin- und Rückreisen, Übernachtungsmöglichkeiten können kostenoptimiert ausgewählt werden*
++
zurück-
gelegte km
Hinweg + Rückweg Hinweg + (Anreise+Abreise) x Unterbrechungen
+ +++
GESAMT + ++

* Wo wohne ich?
Ja das ist halt so die Frage. Wo übernachtet man. Im Zelt und das Equipment mitschleppen oder lieber in einem weichen Bett mit Dusche und evtl. Frühstück? Ich habe mich vorläufig für zweites entschieden. Es muss ja nicht immer ein Hotel sein. Ein Sofa per Airbnb gemietet reicht ja auch. Oder eine Jugendherberge. Oder jemand den man kennt wohnt in der Nähe. Zu Beginn geht ja zur Not auch das eigene Bett.

Was will ich sehen?
Ihr fragt Euch bestimmt wonach ich meine Routen plane.
Persönlich habe ich ein großes Interesse an Eisenbahn. Das heißt, ich werde teilweise entlang von Bahnstrecken oder stillgelegten Bahnstrecken wandern. Viele ehemalige Bahntrassen wurden zu Radwanderwegen ausgebaut. Hier lässt es sich natürlich auch entspannt wandern.
Ich werde versuchen hier auch historische Aufnahmen zu finden, um zu sehen wie sich die entsprechenden Strecken verändert haben.
Weiterhin sind natürlich Berge, Täler, Flüsse und Wälder interessant. Ab liebsten natürlich in Kombination.

Wie lange brauche ich?
So richtig weiß ich das auch noch nicht. Google sagt für den direkten Fußweg 1343 km. Erste Erfahrungen bei der Vorplanung der ersten Etappen sagen mir, dass ich etwa doppelt so viele km laufe wie der direkte Weg wäre. (Ich will ja auch rechts und links der Strecke was sehen und nicht entlang von Hauptverkehrsstraßen wandern.) Das sind dann 2686 km. Auf bisherigen Wanderungen war ich mit ca. 3 km/h im Durchschnitt unterwegs (incl. Pausen, Fotos machen, Geocaching, Navigieren). Das macht dann 895h oder 37 Tage. Ein Monat durchwandern. Wäre ja mal was. Für Blasenpflasterhersteller und RedBull vielleicht.
Pro Tag setze ich mal 22km als Mittelwert an. Das sind dann schon 122 Tage und 122 Etappen. Finde ich 8 Tage im Jahr zum Wandern (Priorität hat immer noch die Familie!) sind das mehr als 15 Jahre. Also 2032 bin ich dann in Pisa. Ich weiß, das ist ein sehr langfristiger Plan, aber schon mal ein Plan!

Ich?
Ich rede hier immer von „ich“. Klar, ich bin ja auch „ich“. Das heißt ja nicht dass ich alle Etappen alleine laufen muss. In ein paar Jahren sind meine Kinder groß genug vielleicht auch mitzulaufen. Meine Frau, Freunde oder gar Fremde. Ich laufe gerne alleine, aber auch gerne in Gesellschaft!

Sind hiermit die wichtigsten Fragen beantwortet? Nein? Schreibt mir!