Die Zahl 7 hat ja immer etwas magisches. Der siebte Tag. Sieben Weltwunder, sieben Zwerge, das verflixte 7. Jahr einer Ehe… Nur sieben Berge mussten wir heute – auf unserer siebten Etappe – nicht bezwingen, nur einen.
Und die Zahl der Brücken haben wir nicht gezählt, es waren aber auf jeden Fall mehr als sieben.

Den zurückgelegten Weg habe ich Euch wie immer auf gpsies.de dokumentiert. 29 Kilometer sollten vor uns liegen.

Warum diese Etappe unsere Tour für immer verändern sollte, lest Ihr weiter unten…

Der Bahnhof Schneverdingen. Noch ganz klassisch mit einem mechanischen Stellwerk – wie lange noch?
Die Formsignale zeigen „Halt“. Gut, dass wir nicht mit einem Schienenfahrzeug weiter möchten, sondern ganz konventionell zu Fuß.
Ein altes Fachwerkhaus. Früher waren die Leute offenbar wirklich kleiner. Oder einfach nur ABM für die Azubis?
Früher stand auf Mülleimern „Müll“, heute halt „Schneverdingen“.
Ob das war zu bedeuten hat?
Ein Zug in Richtung Pisa, über Hannover.

Wir wandern zunächst ein kurzes Stück entlang der „Heidebahn“ in Richtung Süden.

Der Klempner hatte Langeweile!?

Nein! Ein Geocache!
Noch mal ein Zug, diesmal in Richtung Norden.
(Eisenbahnfuzzys sagen da „Nachschuss“ zu und ist eigentlich verpönt, aber hier sind ja nicht nur Eisenbahnfuzzys unterwegs, da kann ich das ja mal zeigen.)

Wir verlassen die Bahnstrecke und gehen in das Pietzmoor.

Achtung, Benutzung auf eigene Gefahr!

Also wenn man sich vor diesem Schild auf die Klappe legt ist es eine fremde Gefahr?
Und schon sind wir mal wieder auf dem Holzweg (Satz vor Veröffentlichung streichen, da darüber nun wirklich keiner mehr lacht.)
Eine Erläuterung zum Torfabbau. Hier wurde vom 16. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre Torf abgebaut, allerdings nie in besonders großem Umfang. „Richtiger“ Torfabbau erwartet uns erst in Etappe 11. – Ihr dürft gespannt sein!
Wir befinden uns hier auf einem ziemlich langen Holzweg! (Auch das bitte vor Veröffentlichung löschen, da der „Witz“ nun schon oft genug recycelt wurde.)
Wir erreichen Heber. Nur Heber. Nicht Gewichtheber oder Hexenschussheber, nur Heber.
„Häbe“ muss wohl der Ortsname in der lokalen Sprache sein. Welche ist das? Vielleicht „Alkoholisch“? Also wenn die Dorfjugend zum Taxifahrer sagen muss wo sie hin möchte? „Ssschullljung, isch möchttttte naaach Häääbeee…..“
Ohje, hoffentlich liest das kein Heber Heberer Hebererer Heberianer Heber Dorfeinwohner….
Eine Windmühle
Die Kirche
Der Dorfladen

Ein typisches Niedersächsisches Dorf halt 🙂

Und dann passiert etwas, womit wir nicht gerechnet haben!

Wir haben uns verlaufen! Jawohl! Ganz in ein Gespräch verwickelt vergessen wir doch tatsächlich einmal rechts abzubiegen! Und nun? Taxi rufen? Wo sind wir? Kurz die Orientierung orientiert und den ganzen Weg zurück gelaufen! Jawohl! Zumindest fast. Aber immerhin 150 Meter mussten wir tatsächlich wieder zurück gehen. Was für ein Umweg! Dafür nimmt der moderne Mensch ja nun schon meist ein Auto.

Eine kleine Pause machten wir im „Melkhus“. Mit Eis und anderen leckeren Sachen im Magen konnten wir unsere Wanderung in Richtung Süden fortsetzen.

Mais
Mäht und ist trotzdem noch lange kein Schaf.
Ein letztes Mal führt uns der Weg durch ein Stück Heidelandschaft
Ist der Leitpfosten Kunst oder kann das weg?
Ein Blick an den Horizont und zwischen den Bäumen taucht ein Sehnsuchtsort meiner Kindheit auf. Der…
… vorher Queren wir noch diese A.-Meisen-Straße …
… Heide-Park Soltau! Dingeling…
Hier aus der Durch-Den-Zaun-Perspektive
Fußball spielt hier natürlich niemand!
Parken auch wenige. Ok, der Parkplatz ist wirklich rieeesig und wir kommen kurz vorm Feierabend.
Keine Ahnung, warum ich dieses Foto gemacht habt. Irgendwie hat es was, daher zeige ich es einfach auch mal.
Das Holland-Dorf. Inzwischen schon ein satter Lost-Place, schließlich ist dieser Parkteil schon sei Jahren geschlossen. Wahrscheinlich spukt es hier oder so…
Kontrastprogramm.

Gleich gegenüber, etwas versteckt im Wald, jedoch noch mit voller Geräuschkulisse des Parks – Glücksschreie von vergnügten Menschen – liegt ein Gefangenenlagerfriedhof. Von 1914 bis 1921 wurden hier Kriegsgefangene gehalten.

Gleich neben dem Friedhof fanden wir einen Geocache, der unsere Wanderung für immer verändern sollte…

Darin befanden sich Mülltüten, mit der Bitte, Unterwegs doch ein wenig Müll aufzusammeln.

Uns das taten wir dann auch…

… gleich bei Gleis 9 3/4 …
… gerade einmal 3 Kilometer weiter, war die Tüte schon sehr gut gefüllt. Wenn man mal drauf achtet: Unmengen Müll liegen überall herum. Mitten im Wald! Die Menschheit sollte sich schämen!!!

So beschlossen wir, auf jeder Etappe in Zukunft eine kleine Tüte Müll zu sammeln um zumindest diese Fleckchen Erde ein wenig von unserem Zivilisationsmüll zu befreien.

Weiter ging es durch den Böhmewald, eine landschaftlich wirklich schöne Strecke mitten nach Soltau rein.

Langsam fingen Beine und Füße an zu schmerzen, so dass wir uns auf herumstehende Stühle setzten. Dass dann dahergeplapperte Worte „Zwei Bier und Hacksteak mit Pommes bitte“ bewirkten, dass dergleichen plötzlich vor unseren Nasen standen, kann ja keiner ahnen.

Ein toller Wasserspielplatz. Wir hatten leider gerade unsere Kinder nicht zur Hand, um diesen voll nutzen zu können.
Die Fußgängerzone in Soltau
Das Regenwasser scheint hier etwas anders abzulaufen als gewohnt.
Das erinnert uns doch…
Endlich – der Bahnhof von Soltau, unser heutiges Etappenziel, taucht am Horizont auf
Üben, üben, üben! Ist wichtig, denn…
Eine Partei hat im Bahnhof ein Büro. Schreibt „Roter Bahnhof“. Haben anscheinend noch nicht genug geübt das mit den Farben (siehe oben).

29 Kilometer haben wir heute geschafft. Eine ordentliche Leistung! Das Gefühl hiernach kennen wir inzwischen, lässt sich jedoch kaum umschreiben. „Glücklich erschöpft“ trifft es ganz gut. Auch hierfür waren wir wieder einen ganzen Tag unterwegs.

Immer wieder toll, etwas Anderes zu sehen!