So, jetzt muss ich mal was erläutern was vielleicht einigen nicht ganz klar ist. Keine Ahnung ob Ihr das kennt, daher schreibe ich mal was über das Geocaching. Ihr lest ab und an was davon, dass wir rechts und links des Weges ab und an mal einen Cache „mitnehmen“. Das machen wir nicht im wirklichen Sinne, denn einfach mitnehmen macht man einfach nicht.
Von vorne für alle die Geocaching nicht kennen:
Jemand versteckt einen Behälter (Brotdose, Filmdose, PET-Flaschen Rohling (sowas gibt’s…), Gameboyspielverpackung, Vogelhäuschen, Kiste) irgendwo, stellt die GPS-Koordinaten ins Internet und wer sich dazu berufen fühlt sucht dann danach. Drin ist ein „Logbuch“ in dem man dann mindestens sein Pseudonym und Datum niederschreibt. Manchmal auch „Tauschgegenstände“, also Kleinkram wie Sticker, Ü-Ei-Figuren und anderen Dingen die man für wertvoll erachten könnte.
Moderne Schnitzeljagd sagt man manchmal auch dazu.
Klingt einfach, ist es aber manchmal nicht. Jeder Cache ist anders.

Die wichtigsten Cachetypen

  • Traditionals: Sind einfach irgendwo versteckt, die Koordinaten kann man im Internet einsehen.
  • Multis: Caches mit mehreren Stationen. An den Koordinaten geht es los, eine Dose muss dort aber nicht versteckt sein. Vielleicht findet man einen Hinweis oder in der Beschreibung ist hinterlegt was man hier machen soll. (Buchstaben zusammenrechnen oder Kieselsteine zählen z.B.) Daraus errechnen sich dann die nächsten Koordinaten. Oft ist die nächste Station wenige 100m weg, gibt aber auch lange Wanderungen auf denen mehrere Rätsel gelöst werden müssen.
  • Mysteries: Um die ersten Koodinaten zu erhalten muss erst ein Rätsel gelöst werden. Das kann einfach sein (Finde diese Statue im Umkreis von 50m) oder sehr schwierig. Oft kann (oder sollte) das Rätsel auch vorher von zu Hause aus gelöst werden. Es können eine oder mehrere Stationen folgen.

Am Ziel erwartet einen i.d.R. ein Behälter unterschiedlichster Größe. An Straßenschildern oder in deren Pfosten, an Leitplanken, Baumstümpfen, Geländern, Bänken…

Einige „Dosen“ sind schnell zu finden, einige sind SEHR gut versteckt. Ein geschultes Auge hilft hier irgendwann ungemein.

Wie sowas aussehen kann findet Ihr zahlreich auf Youtube, so auch hier:

Regeln

Einfach:
Der Cache soll so zurückgelassen werden wie vorgefunden. Also alles wieder gut verstecken.

Mehr oder weniger schwierig:
Man sollte sich nicht beobachten lassen. Sogenannte Muggels (oder einfach: Menschen die damit nix am Hut haben) sollen nicht mitbekommen, wo sich ein Cache befindet.
Zum Einen, damit der Cache nicht „gemuggelt“ – also entfernt – wird und zum Anderen man nicht aus Versehen einen Polizeieinsatz auslöst. Gibt ja aufmerksame Mitbürger die auffälliges Verhalten gerne mal der Polizei melden. Man kann sich heutzutage einfach nicht mehr drauf verlassen, dass alle Leute brav auf ihr Smartphone starren! Kommt die Polizei wird man am Besten die Wahrheit sagen, fragt jemand anderes sollte man möglichst eine Ausrede parat haben.
Seitdem ich einmal in einem Wohngebiet sehr argwöhnisch beobachtet wurde und daher die „Dose“ nicht zurücklegen konnte meide ich sowas noch mehr.
Schließlich „loggt“ man ja nicht am Cache sondern etwas abseits. Eine Jackentasche und Rucksack sind hier hilfreich. Schnacken dann aber zwei Hundebesitzer direkt am Versteck hat man verloren und muss warten bis sie wieder weg sind und man die Dose unbeobachtet zurücklegen kann. Sehr unentspannt!
Hat also immer ein wenig was von Abenteuer.
Gemütlicher sind doch Caches in der Natur, wo weniger los ist und man sich nicht gleich beobachtet fühlt. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
Man bekommt beim „Cachen“ Ecken zu sehen, die man sonst nicht entdeckt hätte. Oft stehen auch weitere Erläuterungen zum Ort in der Cachebeschreibung.
Geniale Caches gibt es einige. Hier ein paar Beispiele:

Es macht also grundsätzlich Spaß, auf die Suche zu gehen, Rätsel zu lösen und neues zu Entdecken. Besonders überrascht ist man, wo sich überall Geocaches finden. Nein, nicht nur auf der ISS, sondern auch zwei Straßen von deinem derzeitigen Aufenthaltsort entfernt (ich weiß, wo Du bist, haha!). Dort, wo man täglich vorbei geht.

Jeder Cache ist in zwei Kategorien bewertet.
Schwierigkeit:
Wie schwer ist das Rätsel zu lösen? Wie gut ist der Cache versteckt?
Terrain:
Finde ich den Cache am Baumstumpf neben dem Fußweg oder eher doch in der Baumkrone? Rodelberg oder Mount Everest? Stadtpark oder Dschungel?

Legal?
 In jedem Fall an sich nicht verboten. Sofern man sich auf öffentlichem Grund befindet. In den meisten Fällen illegal auf Privatgrund. Auch in einigen Wäldern, Naturschutzgebieten und Jagdrevieren sind diese nicht erwünscht. Da gibt es aber hinreichend Diskussionen in einschlägigen Foren und Wikis. Damit sollte man sich schon beschäftigen, bevor man einen Cache versteckt. Und wenn man einen Cache in einem „Lost Place“ sucht, sollte man sich da auch schon mal drüber Gedanken machen ob das alles so rechtens ist.
Und nun?
Ich kann jeden ermuntern, Geocaching einmal auszuprobieren! Es ist eine schöne Motivation, sich draußen zu bewegen. Egal ob exzessiv oder nur ab und an betrieben. Es gibt viele Facetten!

Apropos Facetten, z.B. diese hier auch noch:
– Nachtcaches: Lassen sich nur bei Dunkelheit und mit Taschenlampe finden, Gruselfaktor meist inklusive, sehr geil!
– Event-Caches: Eine Mischung aus Stammtisch und Flashmob. Man glaubt gar nicht wie viele Geocacher es so gibt! Einfach hingehen!
– CITO: Cache In Trash Out: Meeting zum Müllsammeln, befreit die Natur vom Müll!

Und wer mag, hier noch eine etwas längere Doku:

Ich hoffe, Euch hat diese kurze Erläuterung gefallen und Ihr wisst zukünftig was wir so alles auf dem Weg nach Pisa manchmal am Wegesrand so finden…